Die Holzfiguren befinden sich in der Kirche eines süddeutschen Dorfes. Der gotische Chor der Kirche mit dem Chorgestühl, zu dem die geschnitzten Köpfe gehören, wurde im Jahr 1519 errichtet, nachdem der alte, romanische Chor durch einen Brand zerstört worden war. Die Portraits existierten gerade einmal sechs Jahre, als am 6. Mai 1525 nachmittags der Bauernhaufen von Wassertrüdingen aufbrach, die Wörnitz abwärts. In Auhausen vereinten sich die Bauern mit dem Rieshaufen. Gemeinsam stürmten sie das dortige Kloster. „Die Bilder der Heiligen wurden vernichtet, Grabdenkmäler in Trümmer zerschlagen, die Bücher und Gewänder für den Gottesdienst zerrissen. Der Greuel der Vernichtung währte bis in den Morgen des 7. Mai hinein.“
Seit 1525 haben die Portraits also diese, man möchte sagen, ihre endgültige Gestalt. Die Verstümmelung der Nasen und Ohren gehörte im 16. Jahrhundert noch zu den „knechtischen“ Strafen, die „fast nur Knechte und selten Freie traf“. So wurde z.B. stehlenden Knechten die Nase abgeschnitten. Die Bauern taten den Holzfiguren, was ihre Herren ihnen antaten. Einer der wenigen mit Namen bezeichnete Bauer ist Hans Schmid. „Bei dem tollen Treiben der Bauern in Auhausen war Schmid einer der wildesten Gesellen. Er häufte die zahlreichen herrlichen, von den Wänden und Altären gerissenen Ölgemälde zusammen, warf sie in das im Kreuzgang angeschürte Feuer und hieb so grimmig darein, daß ihm die Hellebarde absprang.“ „Die Oettinger Grafen, denen er unterstand, belegten ihn nach Beendigung des Bauernkrieges mit der schrecklichen Strafe des Blendens.“